Contest CQWW
Winterzeit ist Contestzeit. Und daher verwundert es nicht, dass schon kurz nach unserer ersten Contestteilnahme beim DARC Einsteigercontest der nächste Contest anstand.
Am Samstag, 30.11., trafen sich drei funkbegeisterte MGFler und ihr Lehrer um 10:00 um die Vorbereitungen zur Teilnahme am CQWW, dem weltweit größten Amateurfunkwettbewerb, abzuschließen. Der Contest startete zwar schon am Samstag Morgen um 02:00 MESZ und dauerte bis Montag Morgen 01:59:59, das war uns angesichts der äußerst geringen Siegeschancen aber erstens zu früh und zweitens zu lang um über die gesamte Contestdauer QRV zu sein.
Vielmehr geht es uns bei der Teilnahme an Contesten darum, den Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern eine einfache Möglichkeit zu geben per Funk in Kontakt mit anderen Amateurfunkern zu treten und die Scheu vor dem Sprechen mit Unbekannten abzubauen. Dies gelingt bei Contesten am einfachsten, da der Inhalt der englischsprachigen Kommunikation mit den zwei Zahlen 5 und 9 sowie den Austausch einer Kontrollziffer überschaubar ist und keine vertieften Englischkenntnisse benötigt.
Vor das Vergnügen haben die Götter aber bekanntlich den Schweiß gesetzt und so war erst einmal Arbeit angesagt. Bei frischen 6 Grad Außentemperatur musste die Antenne hochgezogen werden. Wie bei letzten Contest auch, wollten wir unsere selbstgebaute endgespeiste Halbwellenantenne für die Bänder 40m-20m-15m-10m benutzen. Also wurde zunächst mit Hilfe von Wurfsäckchen eine Pilotschnur hoch in die Äste der Platane auf dem Pausenhof geworfen. Bis die Schnur dann endlich am richtigen Ort saß verging eine gute Stunde.
An dieser Pilotschur konnte dann die Spannschnur, ein Dyneema Seil, das es im Werksverkauf der Firma Liros im oberfränkischen Berg an der A9 unschlagbar günstig gibt, mitsamt dem Antennenende hochgezogen werden. Eine Messung der Antennenimpedanz und des Stehwellenverhältnisses mit einem vektoriellen Netzwerkanalysator brachte gleich im ersten Versuch hervorragende Werte von 44 Ohm und einem SWR von 1:1,16, so dass wir entschieden haben nichts mehr zu verändern. Hätten wir nur nicht das Wurfsäckchen am Antennenende befestigt um die Antenne leichter für die Einstellarbeiten ablassen zu können. Also Antenne doch nochmal runter, Wurfsäckchen entfernen und Antenne wieder hoch.
Da es inzwischen schon nach Mittag war, war erst einmal eine Brotzeit angesagt. Also wurden Bratwürste und Burger besorgt um uns wieder zu stärken.
Danach kümmerten wir uns noch um unseren Livestream auf twitch.tv/dk0mgf. Um nicht Gefahr zu laufen wegen Selfspotting disqualifiziert zu werden, musste unser Screencasting, das wir mit OBS Studio durchführten noch so eingerichtet werden, dass alle Frequenzen, die unser Logprogramm cqrLog zeigt, unscharf dargestellt werden. Hierzu gibt es für OBS Studio das Plugin streamFX, das es erlaubt Bereiche zu definieren, die unkenntlich gemacht werden sollen.
Apropos Livestream: momentan streamen wir nur das Bild unseres Computerscreens mit dem Logbuch. Während des Contests ist uns aber eine Möglichkeit eingefallen, wie wir sowohl das empfangene Audiosignal als auch das von uns gesendete Audiosignal streamen können. Dazu sind im Vorfeld aber noch kleine Lötarbeiten nötig und das Problem der Einströmung in unsere Mithör-Aktivbox muss noch vollständig eleminiert werden. Der Einbau eines Ferritrings in die Versorgungsleitung der Box brachte schon eine deutliche Besserung, konnte das Knacken aber noch nicht völlig beseitigen. Aber auch hier haben wir schon Ideen für weitere Verbesserungen, so dass wir hoffentlich bald auch mit Ton übertragen können.
Dann konnte es endlich losgehen. Das 20m Band war wie zu erwarten sehr gut mit rufenden Stationen aus aller Welt gefüllt und wir waren sehr froh, dass unsere Antenne nicht nur Stationen hörbar machte, sondern es uns auch erlaubte mit ihnen zu kommunizieren. Und so gelangen uns im Laufe des Nachmittags europaweite QSOs aber auch über die großen Teiche nach Amerika, Japan und in die Mongolei! Spätestens da haben die Augen der Schüler das Leuchten angefangen!
Sehr gefreut haben wir uns über den unerwarteten Besuch von Markus DM2WB vom Kulmbacher DARC Ortsverband B07. Markus wollte sich über unsere Funkaktivitäten an der Schule informieren und so nutzten wir die Gelegenheit für einen längeren Plausch.
Und wie es immer so ist, gibt es zwischendrin auch öfter etwas zu reparieren. So wurde plötzlich unser SDR-Empfänger, mit dem wir die Aktivitäten auf den Frequenzbändern beobachten können, vom Rechner nicht mehr erkannt. Man sieht es auf den twitch.tv/dk0mgf Clips daran, dass das Fenster oben links schwarz geblieben ist. Verschiedene Versuche das Gerät wieder am System anzumelden schlugen zunächst fehl, so dass wir uns entschieden haben ohne dieses kleine Helferlein weiterzufunken. Die gute Nachricht ist, dass der SDRPlay wohl keinen Defekt hat, da er bei der späteren Überprüfung an der Station bei DJ4QV einwandfrei funktionierte. Also suchen wir demnächst den Fehler im Computersystem des Logbuchrechners.
Nach einem ereignisreichen und von vielfältigen Erfolgen gekrönten Tag haben wir dann um dreiviertel sieben entschieden QRT zu werden und unsere Station auszuschalten. Alle Beteiligten sehen mit großer Freude aber schon dem nächsten Contest entgegen!
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