Ferienzeit ist Bastelzeit

Ferienzeit ist Bastelzeit

Für den Portabelbetrieb nutzen wir einen Xiegu G90 Transceiver. Bisher haben wir mit diesem Gerät ausnahmslos in Phonie, SSB gearbeitet. Um unterwegs auch Digitalfunk z.B. in der Betriebsart FT8 durchführen zu können haben wir eine einfache Lösung aufgebaut.

Vorlage hierzu war die FT8–Box des schweizerischen Funkamateurs Andreas, HB9HCI. Die Idee dahinter ist, dass als Rechner für die Digitalfunksoftware ein headless Raspberry-Pi benutzt wird und als Display entweder das Handy oder ein kleines Tablet benutzt, die beide über VNC mit dem Raspberry-Pi verbunden werden. Diese Lösung kann man entweder fertig konfektioniert kaufen, oder sich selber zusammenbauen. Wir haben den zweiten Weg gewählt und dabei eine Menge gelernt.

Andreas hat, ganz im Sinne des Ham-Spirit, seinen Aufbau gut auf seiner Internetseite dokumentiert und stellt sogar ein Image für die SD-Karte des Raspberry-Pi zur Verfügung. Leider hat das Flashen des Images vermutlich wegen eines Updates der Flashsoftware nicht mehr funktioniert, da diese plötzlich kleinlich auf eine nicht regelgerechte Imagegröße reagierte und den Flashvorgang verweigerte. Also flashten wir zunächst Raspbian auf die Karte und installierten die benötigten Softwarebestandteile einzeln.

Dabei halfen uns nach einigem Herumprobieren die Scripte von Daniel, N4XWE, einem amerikanischen Funkamateur, sehr. Und so waren flrig zur CAT-Steuerung des Transceivers, fldigi und wsjt-x für die digitalen Betriebsarten auch schnell installiert.

Für den Raspberry-Pi druckten wir ein schickes Gehäuse und installierten darauf einen 30mm Lüfter. Für die Ermittlung der bei FT8/FT4 benötigten exakten Zeit ohne auf das Internet zugreifen zu können (portabel im Wald oder auf einem Feld hat man selten direkten Zugang zu einem LAN oder WLAN Accesspoint) verwenden wir wie Andreas ein über die GPIOs des Raspberrys angeschlossenes GPS M5stack mini. Erste Versuche die GPS-Daten per Python auszulesen gelangen zwar, hatten aber auf Grund der Programmlaufzeit und des Pufferspeichers des seriellen Anschlusses einen Versatz von nicht tolerierbaren zwei Sekunden. Erst unter Zuhilfenahme des GPS-Daemons (Hintergrundprogramm) gpsd gelang dann die Einstellung der richtigen Zeit als Systemzeit. Hier hat uns das Video von Julian, OH8STN beim Einrichten geholfen.

Als Data-Interface zwischen Transceiver und Raspberry-Pi steht uns ein CE-19 Board zur Verfügung. Auch hierfür druckten wir ein schnuckeliges Gehäuse. Die benötigten Kabel waren schnell zusammengelötet.

Und dann konnte der Testbetrieb auch schon losgehen. Nachdem geklärt war, dass der Transceiver für digitale Betriebsarten auf Grund der neuen Firmware in den Modus U-D zu versetzen ist, kamen auch bereits die ersten QSOs ins Logbuch. Jetzt brauchen wir nun noch ein paar schöne Tage am Wochenende um unseren Aufbau auch im Feld zu benutzen.

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