Reparatur des NanoVNA
Situation: Endphase der Ausarbeitung der W-Seminar-Arbeit. Problem: Der NanoVNA, den einige dafür brauchen, reagiert auf keine Eingabe mehr. Aufgabe: Reparatur des Geräts.
Das Problem ist, das Display hat zwar noch etwas angezeigt. Nur konnte man damit nichts mehr bedienen, da weder das Touch-Display noch der mechanische Drei-Wege-Schalter funktioniert haben. Außerdem hat der Analyzer nur einen einzigen Sweep beim Starten der Software unternommen. Erkennen konnte man das daran, dass die Messergebnisse auf dem Display nicht aktualisiert wurden und die LED, die neue Sweeps ankündigt, nicht geblinkt hat.
Der erste Gedanke war, das Gerät einfach mal aufzuschrauben um den Drei-Wege-Schalter zu untersuchen. Die Entscheidung fiel nicht sehr schwer, denn das Gerätes ließ sich ja überhaupt nicht mehr bedienen. Zudem hatten wir den Verdacht, dass das Touch-Display falsch kalibriert sein könnte was wir aber ohne funktionierenden Schalter nicht ändern könnten. Also ran ans Werk.
Das Vorhaben, den Schalter durchzumessen, hatte sich auch recht schnell erledigt, weil keine sinnvollen Messergebnisse erzielt wurden. Aus irgendeinem Grund starteten wir das Gerät dann einfach mal ohne Gehäuse. Und siehe da: ohne das Gehäuse funktionierte das Gerät einwandfrei! Bei der weiteren Inspektion ist uns dann aufgefallen, dass der Akku des Gerätes aufgebläht war.
Daraufhin kommentierte Herr Lormes unsere Beobachtung damit, dass viele Nutzer im Internet bereits davon berichteten, dass dieser Typ Analyzer nicht richtig funktioniert, wenn Druck auf das Display ausgeübt wird. Oftmals reichte es, die Schrauben des Gehäuses etwas zu lockern. Zusammen mit dem Fakt, dass im Gehäuse sehr wenig Platz ist, war das die Lösung: Der aufgeblähte Akku hat auf das Gerät Druck ausgeübt und es somit die Fehlfunktion ausgelöst.
Schließlich wurde ein neuer Akku bestellt und der alte ausgebaut, was sich auch etwas kompliziert darstellte: Der Kleber, mit dem der Akku auf der Platine festgeklebt war, ist sehr stark. Gleichzeitig muss man aber auch sehr gefühlvoll an das Ablösen des Akkus herangehen, da man die Hülle des LiPo-Akkus keinesfalls beschädigen will um einem Brand vorzubeugen.
Nachdem diese Aufgabe mithilfe eines Plastikspatels bewältigt wurde stand gleich die nächste Herausforderung vor der Tür: Der neue Akku hat zwar den gleichen Anschlusstyp passend zur Platine, allerdings eine Nummer zu groß. Also wurde der Stecker des alten Akkus abgetrennt (Kabel einzeln nacheinander abtrennen um keinen Kurzschluss zu erzeugen!) und mit einer filigranen Lötarbeit am neuen Akku befestigt. Schließlich musste der neue Akku noch eingeklebt werden. Glücklicherweise hat der Restkleber, mit dem der alte eingeklebt war, noch gereicht.
Die letzte Aufgabe bestand jetzt nur noch darin, die Kabel so im Gehäuse zu verlegen, dass sie beim Zusammenbau der Gehäuseteile nicht gequetscht werden. Ein abschließender Test hat zum einen gezeigt, dass der NanoVNA wieder funktioniert, und zum anderen, dass unsere Antenne in den oberen Bändern ein unbrauchbares SWR hat. Diesen Befund haben wir natürlich auch mit unserem zweiten NanoVNA (Nachfolgemodell) gegengecheckt. Die Suche nach der Ursache des schlechten SWR beschreiben wir in einem weiteren Blogeintrag.